Die fünf häufigsten Anlagefehler

Anlagefehler Nr. 1: Market Timing

Anleger versuchen immer wieder, mit Käufen und Verkäufen den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu finden. Anleger, die das versuchen, stehen gleich vor zwei Herausforderungen. Sie müssen nicht nur den richtigen Zeitpunkt des Ausstiegs, sondern auch den des Wiedereinstiegs bestimmen, um eine Erholung nicht zu verpassen.(1)

Das gelingt nur im Ausnahmefall und führt zu unterdurchschnittlichen Renditen!

 

 

 

Anlagefehler Nr. 2: Mangelnde Streuung - Stock Picking

Nicht alle Eier in einen Korb legen: Das klingt wie eine Bauernregel. Doch diese alte Börsenweisheit ist enorm wichtig, wenn man langfristig erfolgreich investieren will. Denn es hat sich gezeigt, dass es für Anleger unangenehme Folgen haben kann, wenn sie in wenige Titel investieren. Ein Portfolio aus Wertpapieren, die nicht exakt gleich schwanken, verringert das Risiko – die erwartete Rendite verringert sich jedoch nicht. Diese Erkenntnis wurde von Harry Markowitz wissenschaftlich erforscht und als „Moderne Portfoliotheorie“ sogar mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.(2)

Streuen Sie deshalb in sehr viele Titel – global auf 12.000 Aktien – und ergänzen Sie diese mit schwankungsarmen Anleihen!

 

Anlagefehler Nr. 3: Risiken nicht berücksichtigen

William Sharpe, ebenfalls Nobelpreisträger, erforschte den Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko. Rendite belohnt das Eingehen von Risiken. Allerdings werden nicht alle Risiken belohnt – und wenn, dann ist es Zufall.(3)

Wenn Sie höhere Renditen erzielen wollen, müssen Sie zusätzliche Risiken eingehen!

 

 

 

 

Anlagefehler Nr. 4: Häufiges Umschichten

Passive Portfolios bringen 48 % mehr Rendite als aktive Portfolios, ermittelten Forscher um Prof. Andreas Hackethal, Universität Frankfurt, in einer Studie über 5.000 Depots im Zeitraum 2002 bis 2012.(4)

Schichten Sie wenig um! Dann verdienen Sie und nicht Ihre Bank oder Broker!

 

 

 

 

Anlagefehler Nr. 5: Sich von Medien beeinflussen lassen

Prof. Martin Weber, Universität Mannheim, sieht das Internet als Verstärker irrationaler Tendenzen, nachdem er das Kundenverhalten eines deutschen Online-Brokers untersuchte:

Anleger schneiden schlechter als der Markt ab.(5)

Verwenden Sie Ihre Zeit nicht für Börsennachrichten, sondern für die Ausarbeitung eines Investmentplans!

 


(1) Charles D. Ellis: Winning the Loser's Game, McGrawHill, New York, 1985

(2) Portfolio Selection, The Journal of Finance, Vol. 7, 1952, S. 77 – 91

(3) Capital Asset Prices – A Theory of Market Equilibrium Under Conditions of Risk, The Journal of Finance, Vol. 19, S. 425 – 442

(4) Viel hilft wenig – Anlegerfehler vermeiden, Finanztest, 12/2014, S. 46 – 47

(5) Das Anlageverhalten von Discount-Broker-Kunden, Reihe Forschung für die Praxis Band 15, M. Glaser/M. Weber, Universität Mannheim

Die Site www.tfvv.de benutzt Cookies. Datenschutzerklärung Zustimmen